Kinderbücher für Kleinkinder, Kindergarten- und Schulkinder
Bilderbücher anschauen
Der Grundstein für ein ausgeprägtes Leseinteresse wird bereits in der frühen Kindheit gelegt. Je früher und vor allem regelmäßiger Sie Ihrem Kind den Umgang mit Büchern beibringen, desto größer wird auch das spätere Interesse am Selberlesen sein.
Bereits für Babys gibt es Papp-, Badewannen- oder Fühlbücher, die sie mit allen Sinnen erforschen können. Schauen Sie regelmäßig mit Ihrem Baby oder Kleinkind Bilderbücher an. Erklären Sie ihm, was auf den Bildern zu sehen ist, benennen Sie Gegenstände, Personen oder Tiere und lesen Sie eine kurze Geschichte vor oder denken sich eine aus.
Ist das Kind etwas größer kann es selbst die Dinge im Buch benennen und vielleicht eine dazu Geschichte erzählen.
Ganz wichtig beim Bücheranschauen, bleiben Sie mit Ihrem Kind im Dialog. So kann das Kind bereits frühzeitig seinen Wortschatz enorm erweitern und seine sprachliche Entwicklung vorantreiben.
Vorlesen
Es sollte in jeder Familie zum ganz normalen Alltag gehören, Bücher vorzulesen. Viele Eltern machen daraus ein Ritual und lesen beispielweise jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Die ruhige Stimmung sorgt dafür, dass das Kind den Tag ganz entspannt ausklingen lassen kann und manchmal vielleicht schon bei der Geschichte einschläft. Dieses wiederkehrende Ritual gibt Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
Besonders gern mögen Kinder Geschichten, deren Handlungen oder Personen ihnen bereits vertraut sind. Da darf es gerne wochenlang jeden Abend dieselbe Geschichte sein.
Das Vorlesen regt die Fantasie an. Die Kinder tauchen in fremde Welten ein und schlüpfen in unterschiedliche Rollen.
Während der Zeit des Vorlesens nehmen sich die Eltern ausschließlich für das Kind Zeit. Die Vorlesezeit wird zum gemeinsamen Erlebnis.
Geschichten können trösten und Mut machen. Während des Vorlesens verarbeiten Kinder oft selbst Erlebtes, weil sie sich, bestimmte Gefühle oder Handlungen wiedererkennen. Außerdem werden sie auf Zukünftiges vorbereitet, setzen sich also gedanklich bereits mit noch nicht Erlebtem auseinander.
Eltern als Vorbild führen ihre Kinder in die Welt der Bücher ein. Durch sie erfahren Kinder, was sich spannendes hinter den langweiligen Buchstabenreihen verbirgt. Dies wird sie motivieren später selbst einmal Bücher zu lesen.
Bücher sind jedoch nicht nur unterhaltsam und machen Freude, sie vermitteln auch Wissen. Die Kinder erhalten Informationen aus allen möglichen Bereichen und bekommen Werte vermittelt.
Und auch die sprachliche Entwicklung wird durch regelmäßiges Vorlesen gefördert. Der Wortschatz wird erhöht, Ausdruck und Grammatik verbessert.
Bekannte Kinderbücher:
- Der Struwelpeter - Die kleine Raupe Nimmersatt - Der kleine Maulwurf Grabowski - Der kleine Prinz - Nils Holgersson
Tipps zum Vorlesen
Schaffen Sie eine gemütliche Atmosphäre und nehmen Sie sich Zeit. Das Vorlesen soll Entspannung für Eltern und Kind sein. Dafür ist es wichtig, dass bei den Themen die Interessen des Kindes berücksichtigt werden, aber auch die persönlichen Vorlieben des Vorlesenden, den nur so kann er glaubhaft die Freude am Lesen vermitteln.
Lesen Sie mit abwechslungsreicher Stimme, mal etwas lauter, mal leiser, mit hoher oder tiefer, trauriger oder fröhlicher Stimme. So wird die Geschichte noch spannender und dem Kind fällt es leichter Gefühle und Emotionen zu verstehen.
Nach der Geschichte sollte dem Kind die Gelegenheit gegeben werden, über das Gehörte zu sprechen und Fragen zu stellen.
Altersgemäße Bücher
Babys
Bereits Babys können mit sogenannten Fühlbüchern verschiedene Oberflächen und Materialien erforschen. Auch Badewannenbücher sind sehr robust und können genau untersucht werden. Hier werden alle Sinne zum Erforschen der Bücher herangezogen.
Kleinkinder
Bilderbücher für Kleinkinder sollten möglichst aus Pappe sein und in einem für Kinder handlichem Format. Meistens sind die Ecken wegen der Verletzungsgefahr abgerundet.
Nun können auch langsam die ersten Texte enthalten sein. Das wichtigste ist jedoch, dass das Kind sich die farbigen Bilder gemeinsam mit den Eltern anschaut und ihm erklärt wird, was sich darauf befindet. In den Elemtarbilderbüchern sind vor allem allgemein gebräuchliche Gegenstände oder Tiere abgebildet, die dem Kind bereits vertraut sind.
Auch Bücher mit Geräuschen oder aufklappbaren Elementen sind für Kinder dieses Alters sehr spannend, da sie selbst aktiv werden können und neue Dinge in den Büchern entdecken.
Der Wortschatz wird durch das gemeinsame Anschauen und Erklären erweitert, die Sinne werden angeregt, die Sprachentwicklung sowie die motorischen Fähigkeiten beim Umblättern gefördert.
Kindergartenkinder
Gerade Tierbücher und Fantasiegeschichten begeistern Kindergartenkinder. Aber auch Alltagsgeschichten, in denen sie sich wiederfinden, sind sehr hilfreich, selbst Erlebtes zu verarbeiten und darüber zu sprechen. Bilder sollten zahlreich enthalten sein, der Textumfang wird im Laufe der Zeit zunehmen.
Die ersten Sachbücher werden häufig bereits im Kindergartenalter interessant. Vor alle Jungs sind für technische, naturwissenschaftliche oder geschichtliche Themen zu begeistern.
Schulkinder
Zu Beginn der Schulzeit sollte man darauf achten, dass die Schrift groß genug ist, damit das Kind selbst darin lesen kann. Einfache Texte, kurze Abschnitte und einige Illustrationen sollten enthalten sein, die Themen altersgerecht und den Interessen des Kindes angepasst. Denn sonst kann das Kind sehr schnell die Lust am Lesen verlieren.
Bieten Sie Ihrem Kind ein breites Angebot an Büchern an. Nicht nur die Themen sollten sehr breitgefächert sein sondern auch die Formen, Farbe und Größen der Bücher. Ein Besuch in der Bücherei sollte spätestens im Schulalter geplant werden. Hier hat das Kind eine riesige Auswahl und der Geldbeutel der Familie wird etwas entlastet.
Außer Büchern gibt es natürlich noch weitere Druckmedien, wie Zeitschriften oder Comics lesen. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung zum Buchliteratur.
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