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Trennung und Scheidung

Wenn Eltern sich trennen, leiden vor allem die Kinder. Was von den Eltern manchmal als Befreiung empfunden wird, ist für die meisten Kinder ein schwerer Schicksalsschlag.

Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren reagieren oft besonders sensibel auf eine Trennung. Oft kommt sie jedoch nicht aus heiterem Himmel. Meistens haben die Kinder bereits mitbekommen, dass sich die Eltern häufig streiten und nicht mehr so harmonisch miteinander umgehen wie früher. Sie nehmen die veränderte Familiendynamik sehr wohl wahr.

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Eine bevorstehende Trennung, die von Kindern bereits vermutet wird, macht ihnen Angst. Sie können und wollen sich nicht vorstellen, wie es sein wird, nur mit Mama oder Papa allein, ohne das andere Elternteil, zu leben. Diese Angst vor der Trennung ist oft belastender als die letztendliche Gewissheit darüber. Deshalb seien Sie ehrlich Ihrem Kind gegenüber sobald die Trennung feststeht, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Kind suchen. Vermeiden Sie ausschmückende Erklärungen oder Beschönigungen. Das könnte Ihr Kind nur zusätzlich verwirren. Reden Sie Klartext, natürlich altersgerecht verpackt.

Spannungen, Konflikte und ständiges Streiten der Eltern, das Einsetzen des Kinders als Druckmittel, schlechtes Reden über das andere Elternteil, Kontaktabbruch zu einem Elternteil, ein zusätzlicher Umzug oder eine starke Verschlechterung der finanziellen und gesellschaftlichen Situation können die Trennung der Eltern für Kinder zu einem traumatischen Erlebnis machen.

Eltern sollten stets bemüht sein, diese Begleiterscheinungen zu vermeiden, um ihr Kind zu schützen.

Sie können sonst unter Umständen zu Aggressionen, Zukunftsängsten, Depressionen, schulischen Problemen oder anderem auffälligen Verhalten führen. Manchmal wird ein auffälliges Verhalten, wie Leistungsabfall in der Schule, Klauen oder von zu Hause weglaufen, unbewusst von den Kindern eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Außerdem hoffen sie, dass die Eltern durch die gemeinsame Sorge um das Kind wieder zusammenkommen.

 

 

Da Kinder das Gefühl haben die ganze Welt drehe sich nur um sie allein, tendieren sie dazu, die Schuld für die Trennung bei sich selbst zu suchen. Dies betrifft vor allem jüngere Kinder. Da kommen schnell die Fragen, wie „Haben mich meine Eltern nicht mehr lieb?“  oder „War ich böse?“. Hinzu kommt das Schamgefühl, was wohl andere dazu sagen werden.

 Sie als Erwachsener haben mit der Beziehung vielleicht bereits abgeschlossen. Sie wissen, dass es kein Miteinander mehr geben wird und das Leben neu beginnt - ohne den ehemaligen Partner. Diese Gewissheit hat Ihr Kind noch nicht. Insgeheim wird es noch eine ganze Weile hoffen, dass die Familie wieder zusammenkommt. 


 

 

Tipps

Getrennte Elternteile sollten versuchen weiterhin respektvoll miteinander umzugehen und nicht schlecht über den anderen zu reden.

Benutzen Sie das Kind nicht als Instrument, um Ihren Streit fortzusetzen und dem anderen eins auszuwischen. Versuchen Sie die Paar- und Elternebene strikt zu trennen.

Benutzen Sie Ihr Kind nicht als Liebesersatz. Ermöglichen Sie Ihrem Kind den Kontakt zum anderen Elternteil. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung und übernehmen Sie die Verantwortung dafür. Teilen Sie Ihrem Kind die Gründe für die Trennung mit und nehmen Sie ihm das Gefühl, Schuld an der Situation zu sein.

Machen Sie sich klar, dass eine Trennung auch mit Trauer einhergeht. Trauer über den Verlust eines Elternteils und die gemeinsame Zeit mit der ganzen Familie. Reden Sie mit Ihrem Kind über diese Gefühle, umso schneller wird es sie verarbeiten können.

Eine neutrale dritte Person für das Kind zum Reden kann hilfreich sein.

Beziehen Sie das Kind in Entscheidungen für die Zukunft mit ein. Lassen Sie es das zukünftige gemeinsame Leben ohne Ex-Partner mitbestimmen.



 

 

Wenn Sie selbst durch die Trennung völlig aus der Bahn geworfen werden oder keinen Weg finden, sich vernünftig mit Ihrem Ex-Partner zu einigen, sollten Sie Hilfe annehmen und eine Beratungsstelle aufsuchen.

Blicken Sie zuversichtlich in die Zukunft. Eine Trennung ist schwierig und oft auch schmerzhaft. Versuchen Sie den Neuanfang als Chance zu ergreifen und zeigen Sie Ihrem Kind Ansätze für Problemlösungen. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein und stehen Sie zu Ihren eigenen Gefühlen, dann wird Ihr Kind diese Krise mit Ihrer Hilfe bewältigen.

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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