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Viele Kinder wünschen sich sehr gern ein Geschwisterchen, wenn das Baby dann jedoch da ist, gibt es nicht selten Probleme.
Für Kinder, die bisher allein mit ihren Eltern gelebt haben, bricht mit der Geburt des zweiten Kindes ein regelrechtes Gefühlschaos aus. Besonders im Alter zwischen 2 und 4 Jahren sind sie mit einer solchen Situation manchmal überfordert. Ihre Persönlichkeit ist dann bereits stark ausgeprägt. Sie können jedoch noch nicht einschätzen, dass der Nachwuchs keine Gefahr für sie darstellt.
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Verhalten des Erstgeborenen
Rivalität unter Geschwistern ist etwas völlig normales. Sie müssen von nun an, Ihre Eltern teilen und buhlen gleichsam um deren Aufmerksamkeit. Gleichzeitig freuen sie sich doch so sehr auf das Geschwisterchen. Diese Gefühle können binnen weniger Augenblicke völlig umschwenken. Wundern Sie sich also nicht, wenn das Kind den Nachwuchs erst liebkost und bemuttert und im nächsten Moment wieder völlig ablehnt.
Es kann ebenso sein, dass es die Mutter, die erste Zeit nach der Entbindung ignoriert, obwohl es sich so sehr freut, dass sie wieder zuhause ist. Aber schließlich hat sie dem Kind die ganze Situation eingebrockt.
Manche provozieren Machtkämpfe und Wutanfälle, werden aggressiv gegenüber ihren Eltern und anderen Kindern. Sie können Ihrer Wut, Unsicherheit und Angst nicht anders Ausdruck verleihen. Sie müsse erst noch lernen, mit ihren Gefühlen anders umzugehen.
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Manche scheinen augenscheinlich Rückschritte in der Entwicklung zu machen. Kinder, die wieder an Mamas Rockzipfel hängen, am Daumen lutschen, ins Bett machen oder plötzlich wieder Fläschchen oder Nuckel haben wollen, versuchen dadurch Druck abzubauen. Zusätzlich verschafft es ihnen die Aufmerksamkeit, die sie in dieser Situation brauchen, um damit fertig zu werden.
Und dann gibt es einige, bei denen findet gar kein Kampf statt, weil sie bereits aufgegeben haben. Sie werden zunehmend ruhiger und ziehen sich innerlich zurück. Manche erkranken, ohne dass dies als Eifersuchtsreaktion erkennbar ist.
All dies sind völlig normale Verhaltensweisen, die vorkommen können.
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Tipps
Je jünger das Kind ist desto später sollte man ihm von der Schwangerschaft berichten. Bei einem Unterzweijährigen reicht dies beispielweise kurz vor der Geburt. Machen Sie diese Entscheidung jedoch auch von der jeweiligen Situation und der Entwicklung Ihres Kindes abhängig. Niemand kennt Ihr Kind so gut wie Sie selbst.
Sie können in begrenztem Maße Ihr Kind in die Vorbereitungen für das neue Baby mit einbeziehen. Es könnte beispielweise ein Schmusetier für das Geschwisterchen aussuchen oder bei der Gestaltung des Babyzimmers helfen. Überfordern Sie es jedoch nicht und stellen Sie den Nachwuchs nicht schon in den Mittelpunkt, bevor er überhaupt da ist.
Besonders beliebt kann sich das neue Baby machen, wenn es aus dem Krankenhaus ein kleines Geschenk für das größere Geschwisterkind mitbringt.
Da die meisten Mütter in der ersten Zeit besonders eingespannt sind, vor allem durch das Stillen, sollte sich der Vater in der Zeit intensiv um das „große“ Kind kümmern. Damit es nicht das Gefühl hat, zu kurz zu kommen.
Ermutigen Sie Ihr Kind bei der Babypflege mitzuhelfen. Eincremen, Baden, den Nuckel oder eine Rassel bringen, das können auch schon die Kleinen. Während der Stillzeit sollten Sie das Erstgeborene nicht auf das Abstellgleis stellen. Man kann beim Stillen hervorragend gemeinsam ein Buch anschauen, eine Geschichte lesen oder ein Hörspiel anhören.
Nehmen Sie die Bedürfnisse und Wünsche Ihres Kindes ernst. Bringen Sie Verständnis für die Probleme und die Eifersucht auf. Geben Sie den Wünschen des Kindes ein Stückweit nach, wenn es beispielsweise einen Entwicklungsrückschritt macht und besonders bemuttert werden will. Es wird dem Kind helfen, die Situation zu bewältigen.
Machen Sie Ihrem Kind klar, welche Vorzüge es hat, ein großes Geschwisterkind zu sein. Was es denn alles schon kann und darf und somit dem Baby durch sein Alter voraus hat. Es kann sich z.B. schon alleine anziehen und darf später ins Bett gehen.
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Zeigen Sie Ihrem Kind durch Aufmerksamkeit und Zuwendung Ihre Liebe, wann immer es geht.
Planen Sie regelmäßig Zeit oder Unternehmungen ein, die Sie nur mit Ihrem großen Kind machen. In denen es Ihre volle Aufmerksamkeit genießen kann. In denen Sie nicht gleich losrennen müssen, weil das Geschwisterchen Hunger hat oder eine neue Windel benötigt. So können Sie Ihrem Kind zeigen, dass es Ihnen trotz Nachwuchs noch genauso wichtig ist wie vor der Geburt des zweiten Kindes.
Versuchen Sie die Ruhe zu bewahren bei negativen Reaktionen Ihres Erstgeborenen. Es muss erst noch lernen, seine Eltern zu teilen und einen neuen Platz in der Familie finden.
Die ersten Besucher, die den Nachwuchs begrüßen wollen, haben sich angemeldet. Achten Sie darauf und weisen Sie die Besucher nötigenfalls darauf hin, dass das größere Kind die gewohnte Beachtung finden sollte und nicht vor lauter Begeisterung über den neuen Erdenbürger vergessen wird.