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Die Entwöhnung vom Nuckel

CIMG1282Am einfachsten fällt es den meisten Kindern in der Zeit zwischen dem 9.  und 12. Monaten, sich vom Nuckel zu verabschieden, denn während dieser Zeit lässt der Saugreflex deutlich nach und wird durch den Kaureflex ersetzt. Zumindest sollte der Nuckel danach nur noch zeitlich begrenzt eingesetzt werden, wie beispielsweise zum Einschlafen,  und nicht dem Kind ständig zur Verfügung stehen. Geben Sie Ihrem Kind den Nuckel nur, wenn es ausdrücklich danach verlangt.  Sie können in Hinblick auf die Entwöhnung auch bereits damit beginnen, den Nuckel nach dem Einschlafen aus dem Mund zu nehmen.

Spätestens mit zwei Jahren wird es Zeit, dem Kind den Nuckel endgültig abzugewöhnen. Denn Zahnärzte und Kiefernorthopäden warnen vor zu langem Gebrauch, da es sonst unter Umständen zu Kiefer- und Zahnfehlstellungen kommen kann. Außerdem kann die Dauernutzung zu Sprachstörungen führen.

Schmeißen Sie den Schnuller nicht einfach achtlos weg. Der Nuckel hat die Kinder oft von Geburt an begleitet. Bei einer solch wichtigen Trennung müssen die Kinder in die Entscheidung mit einbezogen werden. Machen Sie sich klar, dass dies mit einem großen Verzicht für das Kind einhergeht.

Wählen Sie für die Entwöhnung einen Zeitpunkt, in welchem auch die äußeren Bedingungen stimmen. Das Kind sollte weder krank sein, noch sollten größere Lebensumstellungen bevorstehen. Die Entwöhnung sollte langsam aber stetig vollzogen werden. Auch wenn es manchmal schwer fällt, müssen Sie als Eltern konsequent bleiben.

Es ist ratsam, eine Entwöhnung gemeinsam mit dem Kind zu planen und zu besprechen. Hierfür gibt es unterschiedliche Ansätze.
 

Schnullerfee

Erzählen Sie Ihrem Kind von der Schnullerfee, die ihm den Nuckel gebracht hat, als es noch ganz klein war. Doch nun benötigt sie ihn für ein anderes kleines Baby. Ihr Kind legt den Nuckel abends vor die Tür oder auf das Fensterbrett. In der Nacht kommt die Fee, holt den Nuckel und lässt dafür ein kleines Geschenk dort.

 


 

 

Abschiedsritual

Überlegen Sie sich mit Ihrem Kind eine eigene kleine Abschiedszeremonie. Klären Sie Ihr Kind bereits 2 – 3 Wochen vorher darüber auf und machen Sie einen festen Tag aus. An dem Tag könnten Sie beispielweise ein kleines „Fest“ mit der ganzen Familie veranstalten, sozusagen als Abschied vom Babysein. Der Nuckel könnte zum Beispiel gemeinsam weggeschmissen werden oder im Garten vergraben. Das Kind sollte dies jedoch freiwillig tun. Als Trost können Sie ihm eine Kleinigkeit schenken.

In manchen Städten gibt es auch einen Schnullerbaum. Hier können die Kinder ihren Nuckel an einem Baum aufhängen. Vielen Kinder fällt der Abschied leichter, weil er nicht so endgültig erscheint, denn sie könnten den Nuckel notfalls ja besuchen gehen. Außerdem sehen sie, dass bereits viele Kinder vor ihnen, sich auch von ihrem Nuckel getrennt haben, um den Baum zu schmücken.

Vielleicht geht ein solches Ritual auch mit einem anderen Ereignis des „Großwerdens“ einher, wie beispielweise das Schlafen ohne Gitter am Bettchen.

 

Geschenk

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nun  groß genug ist und keinen mehr Nuckel benötigt, dass sich jedoch ein anderes kleines Baby ganz sicher über den Nuckel freuen würde. Packen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Nuckel in Geschenkpapier ein. Ein Elternteil verlässt das Haus, um einem anderen Baby den Nuckel zu bringen und kommt nach einigen Minuten mit einem kleinen Geschenk wieder. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es von dem Baby ist und es sich so für den Nuckel bedanken möchte.

Weitere Ideen

Man kann den Nuckel auch dem Osterhasen, Nikolaus oder Weihnachtsmann mitgeben. Bei diesen Feierlichkeiten erhält das Kind ja sowieso Geschenke und der Nuckel ist dann ein für allemal weg.

Man kann ihn - nach vorheriger Absprache - auch im Spielzeugladen gegen eine Kleinigkeit eintauschen, beim Kinder- oder Zahnarzt abgeben oder bei der Post als Paket verschicken.



 


 

Die Kleinen

Kinder unter 18 Monaten werden viele dieser Rituale noch nicht verstehen. Beginnen Sie hier die Schnullerzeit über einen längeren Zeitraum zu reduzieren. Räumen Sie tagsüber den Nuckel weg und geben Sie ihm den Kind nur begrenzt, wenn es danach fragt. Irgendwann sollte es ihn nur noch zum Einschlafen oder bei Schmerzen bekommen.

Nächste Phase sollte die Entwöhnung nachts sein. Nach dem Einschlafen versuchen Sie den Nuckel aus dem Mund zu nehmen und es nachts ohne Nuckel schlafen zu lassen. Sie können am Anfang den Nuckel nachts auch noch in Reichweite des Kindes legen. Wenn Ihr Kind bereits soweit entwöhnt ist, können Sie den letzten Schritt machen und den Nuckel weglassen. Nun ist es an Ihnen konsequent zu bleiben und dem Kind über den Verlust hinweg zu trösten.

Bei Kindern um den 8. Monat herum lässt der Saugreflex nach, manchmal hilft es hier schon dem Kind einen Beißring oder ein Schmusetuch, das es notfalls in den Mund stecken kann, als Alternative anzubieten.

Schneidet man unten am Saugteil mit der Schere ein kleines Stück ab, verliert er Luft und das Saugen macht nicht mehr solchen Spaß. Viele Kinder verlieren dann ganz von alleine die Lust daran.

Für welche Variante Sie sich auch immer entscheiden. Reagieren Sie verständnisvoll, aber konsequent. Das Kind muss nun auf einen langzeitigen Begleiter verzichten. Versuchen Sie Ihr Kind durch andere Dinge zu trösten und zu beruhigen. Ein neues Kuscheltier, Schmusetuch, aber auch körperliche Zuwendung können über den Verlust hinweghelfen.

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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